ZukunftsWege
Preisverleihung ZukunftsWege 2025

Zukunftsgestalter – Gemeinnützige Organisationen ebnen benachteiligten jungen Menschen den Weg in Ausbildung und Beruf

ZukunftsWege-Preis 2025 der Commerzbank-Stiftung verliehen / Sechs gemeinnützige Einrichtungen aus ganz Deutschland ausgezeichnet / Preis würdigt herausragende Programme zur beruflichen Integration benachteiligter Jugendlicher

Ob Kfz-Werkstatt, Beratungsbüro oder inklusiver Sportverein: Die sechs Preisträger des ZukunftsWege-Preises 2025 der Commerzbank-Stiftung zeigen eindrucksvoll, wie junge Menschen mit sozialen Benachteiligungen oder gesundheitlichen Beeinträchtigungen gezielt unterstützt werden können, um eine Ausbildung zu beginnen oder erfolgreich in den Beruf einzusteigen. Am 18. September 2025 wurden sie feierlich von der Commerzbank-Stiftung für ihr wegweisendes Engagement mit dem ZukunftsWege-Preis 2025 in Frankfurt am Main ausgezeichnet.

Gemeinsam ist allen: Sie stärken junge Menschen genau dort, wo Teilhabe besonders wichtig ist – im Übergang von der Schule ins Berufsleben. Einige von ihnen begleiten Förderschülerinnen und Förderschüler über Jahre in individuell betreuten Praktika. Andere schaffen bedarfsgerechte Beratungsangebote für geflüchtete Jugendliche oder eröffnen erste Arbeitsplätze. Die einen setzen auf generationsübergreifende Patenschaften, die anderen auf eine Handwerksausbildung mit Perspektive. Immer geht es darum, jungen Menschen mit erschwerten Startbedingungen Mut zu machen und ihnen konkrete Wege in Ausbildung, dauerhafte Beschäftigung und gesellschaftliche Teilhabe zu eröffnen.

„Diese Einrichtungen gestalten Zukunft – ganz praktisch, individuell und mit großer Wirkung“, betont Heike Heuberger, Vorständin der Commerzbank-Stiftung. „Sie beweisen, wie nachhaltige Teilhabe gelingen kann, wenn junge Menschen nicht auf ihre Defizite, sondern auf ihre Potenziale hin begleitet werden. Das stärkt die jungen Menschen, aber eben auch unser Gemeinwesen.“

Der ZukunftsWege-Preis wurde 2025 zum zweiten Mal vergeben – erstmals in den beiden Kategorien „Soziales“ und „Gesundheit“. Mit einem Preisgeld von insgesamt 70.000 Euro zählt er zu den höchstdotierten Preisen für berufliche Teilhabe in Deutschland. Ausgezeichnet wurden gemeinnützige Organisationen, die am entscheidenden Übergang von der Schule in den Beruf besonders überzeugende, kreative und wirksame Ansätze verfolgen.

 

Preisträger des ZukunftsWege-Preises 2025: 

Kategorie „Soziales“

1. Preis - Kfz-Ausbildung als Chance: deine autowerkstatt gGmbH, Oldenburg

Die gemeinnützige „deine autowerkstatt“ eröffnet sozial-emotional benachteiligten Jugendlichen mit Fluchterfahrungen, Migrationshintergrund oder brüchigem Bildungsweg neue Perspektiven. In einer qualifizierten Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker erhalten sie intensive Betreuung, individuelle Förderung und eine tragfähige berufliche Zukunft. Das Ausbildungskonzept verzichtet bewusst auf gesetzliche Förderprogramme und finanziert sich ausschließlich über Umsatzerlöse. Dadurch entsteht ein Alleinstellungsmerkmal, das Praxisnähe schafft und den Jugendlichen vermittelt: „Eure Arbeit ist wertvoll.“ Das Modell ist auf weitere Handwerksgewerke übertragbar. www.deine-autowerkstatt.de

 

2. Preis - Integration geflüchteter Jugendlicher durch Beratung und Ausbildung: Be an Angel e.V., Berlin

Be an Angel e.V. engagiert sich seit 2015 für junge Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte. Der Verein begleitet sie individuell – von der Orientierung über Beratung bis zur Vermittlung in Betriebe und Berufsschulen. Mit dem Restaurant „Kreuzberger Himmel“ schafft Be an Angel nicht nur Ausbildungsplätze, sondern auch Praxis- und Gemeinschaftsorte. 

So entstehen berufliche Chancen, gesellschaftliche Teilhabe und nachhaltige Integration. www.be-an-angel.org

 

3. Preis - Generationenpatenschaften für den Berufseinstieg: Stadtseniorenrat e.V., Herrenberg

Seit 2006 vermittelt das Patenprojekt „Schule – Beruf“ Jugendliche an engagierte Seniorinnen und Senioren. Die Ehrenamtlichen begleiten die Jugendlichen langfristig – von der Schule über die Bewerbungsphase und die Ausbildung bis zum Berufsabschluss. Mehr als 300 Patenschaften wurden bereits geschlossen. Das Projekt fördert somit neben dem Berufseinstieg auch den interkulturellen Austausch sowie das gegenseitige Lernen zwischen den Generationen. www.stadtseniorenrat-herrenberg.de

 

Kategorie „Gesundheit“

 

1. Preis - Praktika und Jobcoaching als Brücke in Arbeit: Access – Inklusion im Arbeitsleben gGmbH, Erlangen

Seit über 25 Jahren arbeitet Access an der inklusiven Teilhabe von Menschen mit Behinderung auf dem ersten Arbeitsmarkt – individuell und pragmatisch. Durch personenzentrierte Praktika, eine enge Betreuung durch Jobcoaches und eine dauerhafte Begleitung gelingt der direkte Übergang von Förderschulen in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Die Vermittlungsquote liegt bei bis zu 70 Prozent. Access ist bundesweit Vorbild für unterstützte Beschäftigung und den Aufbau inklusiver Arbeitsstrukturen. www.access-inklusion.de

 

2. Preis - Niedrigschwellige Beratung und Begleitung in Ausbildung und Arbeit: InkA Wetterau gGmbH, Bad Nauheim

InkA Wetterau steht für gelebte Inklusion in der Arbeitswelt. Das hessenweit einzigartige Konzept begleitet junge Menschen mit geistiger Behinderung zuverlässig beim Übergang von der Schule ins Berufsleben und sichert ihre Arbeitsplätze dauerhaft. Mit kreativen Lösungen, intensiver Netzwerkarbeit und enger regionaler Verankerung zeigt das kleine Team, wie gesellschaftliche Teilhabe im Berufsalltag nachhaltig gelingen kann. www.inka-wetterau.de

 

3. Preis - Inklusiver Sport als Sprungbrett: TABALiNGO Sport & Kultur integrativ e.V., Stolberg

Seit 15 Jahren bietet TABALiNGO sportliche und kulturelle Angebote für Menschen mit körperlicher Behinderung oder psychischer Erkrankung. Darüber hinaus schafft der Verein Arbeitsplätze auf dem ersten Arbeitsmarkt: Zwei Mitarbeitende aus der Zielgruppe sind bereits fest angestellt. Perspektivisch soll dieser Bereich ausgebaut werden, aktuell wird die Gründung eines Inklusionsbetriebs geprüft. Mit 600 Mitgliedern zeigt der Verein, wie ein kleines Team mit klarer Vision Menschen in Freizeit, Kultur und Beruf zusammenbringt. www.tabalingo.de

 

Das Votum der Fachjury 2025

Natalya Nepomnyashcha, Vorsitzende der Fachjury ist überzeugt: „Die Preisträgerinnen und Preisträger setzen genau dort an, wo Zukunft entschieden wird: im Übergang von der Schule ins Berufsleben. Mit großer Professionalität, hohem persönlichen Engagement und innovativen Ideen schaffen sie für junge Menschen Wege in Ausbildung und Arbeit – und damit in gesellschaftliche Teilhabe. Ihr gemeinsames Kennzeichen ist der respektvolle Blick auf Potenziale statt auf Defizite. Sie beweisen, dass Integration und Teilhabe nicht nur Schlagworte sind, sondern konkret gelebt und nachhaltig umgesetzt werden können.“