| 2019

Staatsschauspiel Dresden

Bürgerbühne setzt erstes Projekt mit Preisgeld des "ZukunftsGut" um

Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen von den Medien,

 

was für die Bewohner*innen Dresdens schon fest zum Stadtleben gehört und am Staatsschauspiel Dresden regelmäßig im Spielplan verankert ist, ist in Deutschland exemplarisch und zukunftsweisend für institutionelle Kulturvermittlung: Die Bürgerbühne bietet partizipative ästhetische Möglichkeiten, relevante Themen der Stadt zu verhandeln und Menschen zusammen zu bringen, die sich sonst nicht begegnen würden. „Die Bürgerbühne bietet dem Publikum ein Höchstmaß an Beteiligung“, lautete deshalb das einstimmige Urteil der Fachjuroren von ZukunftsGut – dem ersten Preis für institutionelle Kulturvermittlung in Deutschland –, dessen Initiatorin die in Frankfurt ansässige Commerzbank-Stiftung ist. Bei der Preisverleihung im September des vergangenen Jahres belegte das Staatsschauspiel den ersten Platz und erhielt für seine Bürgerbühne eine Fördersumme von 50.000 Euro. „Nur wenn Kultur persönlich erlebbar wird, bewegt sie Menschen“ lautete der Bewerbungsaufruf, auf den sich 125 Kultureinrichtungen aus dem gesamten Bundesgebiet bewarben. Auf den Plätzen zwei und drei finden sich das Historische Museum Frankfurt und das Theater Oberhausen.

Das „ZukunftsGut“-Preisträgerschild schmückt nun seit Montag, dem 15. April 2019 das Foyer im Kleinen Haus und wurde gemeinsam von Joachim Klement (Intendant Staatsschauspiel Dresden), Astrid Kießling-Taşkın (Vorständin Commerzbank-Stiftung) und Miriam Tscholl (Mitbegründerin und langjährige Leiterin der Bürgerbühne) enthüllt.

Am Vorabend, dem 14. April feierte die Bürgerbühnen Inszenierung „Ich bin Muslima – Haben Sie Fragen?“ im Kleinen Haus 3 des Staatsschauspiels Dresden Uraufführung. Dies ist das erste Projekt, welches mit Unterstützung des Fördergeldes der Commerzbank-Stiftung realisiert werden konnte: 13 Frauen aus verschiedenen Ländern berichten über Geschlechterrollen in der arabischen Kultur und das eigene Religionsverständnis. Damit sich diese Frauen und das künstlerische Team während des Probenprozesses verständigen und Sprachbarrieren überwunden werden konnten, war ein großer Übersetzungsaufwand nötig. Dank des Fördergeldes der Commerzbank-Stiftung können die Frauen zum Teil in ihrer Sprache von ihren Erfahrungen berichten – die Inszenierung wird darüber hinaus übertitelt.

„Dass Darstellerinnen und Zuschauer sich in ihrer eigenen Sprachenwelt bewegen können, macht die Aufführung für alle zu einem persönlichen Erlebnis. Gleichzeitig lässt sich das Staatsschauspiel auf ein Thema ein, das die gesellschaftliche Diskussion aktuell mitprägt. Das ist Kultur, die Menschen berührt und das Kernelement erfolgreicher Vermittlungsarbeit“, betont Kießling-Taşkın. „Die beständige Interaktion mit dem Publikum macht das Staatsschauspiel zu einem Vorreiter in der partizipativen Kulturvermittlung und zu einem äußerst verdienten ersten Preisträger von ZukunftsGut. Mit unserem Fördergeld wollen wir das Theater dabei unterstützen, seine vorbildhafte Vermittlungsstrategie weiter auszubauen und auch neue Wege zu gehen.“

Die Arbeit „Ich bin Muslima – Haben Sie Fragen?“ ist ein Beispiel für die Bedeutung der Bürgerbühne, welche 2009 von Miriam Tscholl in Dresden mitgegründet und nun von der Commerzbank-Stiftung ausgezeichnet wurde. Die Bürgerbühne ist ein Ort des kulturellen und gesellschaftlichen Austauschs für die Bewohner*innen der Stadt. Die große Teilnehmerund Publikumsresonanz machen die Bürgerbühne zu einem Erfolgsmodell, das in der deutschen und europäischen Theaterlandschaft viele Nachahmer fand. Seit nun schon zehn Jahren verhandeln Bürger*innen unterschiedlicher Generationen, Berufe und sozialer Herkunft Themen, die sie bewegen.

„Von der Preisverleihung bin ich mit dem Eindruck weggegangen, dass die Jury des Zukunftsgutpreises unsere Arbeit der letzten zehn Jahre Bürgerbühne Dresden sehr genau betrachtet und verstanden hat. Ich freue mich, dass die professionelle Theaterarbeit mit Bürger*innen damit eine überregionale Anerkennung und Aufmerksamkeit bekommt, die dazu beiträgt, dass diese Theaterform eine Selbstverständlichkeit an allen deutschen Bühnen wird.“ – so Miriam Tscholl.

Weitere Anteile des Fördergeldes werden in der nächsten Spielzeit in weitere Projekte fließen und damit der Stadt Dresden und ihren Bürger*innen zugutekommen.

Wir freuen uns auf Berichterstattung in Ihren Medien. Für Rückfragen stehe ich Ihnen jederzeit zur Verfügung.

Herzliche Grüße

Caroline Heinz
Mitarbeiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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